House Running in Wien für Ernst & Young
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Vorwort
Ernst & Young (EY) ist einer der großen, global agierenden Wirtschaftsprüfer und Unternehmens-/Management-Berater. Mit über 300.000 Mitarbeitern und 700 Standorten in 150 Ländern ein echtes Schwergewicht. Um die steigende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften zu decken, bedarf es manchmal außergewöhnlicher Maßnahmen und deshalb veranstaltet EY in Wien seit einigen Jahren ganz besondere Recruiting-Events. Im Jahr 2023 erhielt die Bungee.de deshalb die Anfrage, ob ein House Running vom Dach des EY-Office in Wien möglich wäre, um die Bewerber auf ihre Entschlossenheit zu prüfen, Teil von Ernst & Young zu werden. Was wir zum Zeitpunkt der Anfrage noch nicht wussten, ist wo sich das Office von EY in Wien befindet…
Der IZD-Tower Wien war uns natürlich wohl bekannt, denn er steht direkt gegenüber vom Donauturm, von dem wir viele Jahre lang Bungee Springen aus 152 m Höhe veranstaltet haben. Mit knapp 150 m ist der IZD-Tower beinah genauso hoch, wie die Bungee-Rampe am Donauturm und in genau diesem Hochhaus hat EY seine Büros in der 34. Etage. Da man aber House Running bevorzugt vom Dach eines Gebäudes veranstaltet, sprachen wir von Etage 42 und stattlichen 137 m Abseilstrecke. Diese Höhe war für Teilnehmer und Zuschauer natürlich ein absolutes Highlight, stellte uns aber vor einige technische und organisatorische Herausforderungen, denn Sicherheit geht bei Bungee.de immer vor. Neben den äußeren Bedingungen wie Erhitzung der Glasfassade durch die Sonne, nicht zu unterschätzenden Windgeschwindigkeiten und der Position an einer vielbefahrenen vierspurigen Hauptstraße, stellten vor allem das Seilgewicht und die Tatsache, dass sich die US-Botschaft im Gebäude befindet, vor interessante Hausaufgaben.
Der Blick die Hauswand hinauf sorgt bereits für Staunen. Dann geht es etliche Stockwerke nach oben, bis auf das Dach. Ein Steg ragt über das Ende des Daches hinaus. Lange Streben aus Metall bilden das Gerüst, auf dem sich das Team schon bereit gemacht hat – die letzte Möglichkeit sich festzuhalten. Der Blick reicht kilometerweit über die deutsche Hauptstadt. Aber es bleibt nicht viel Zeit die schöne Aussicht über ganz Berlin zu genießen. Und dann heißt es auch schon: In die Gurte, fertig, los!
Technik und Vorbereitung
Die erste Hürde nahmen wir im Galopp, denn EY bekam mit unserer Unterstützung die Genehmigung des Gebäudeeigentümers für das House Running sehr schnell und das trotz der Tatsache, dass wir mit viel Klettermaterial unmittelbar neben amerikanischem Hoheitsgebiet operieren wollten. Nach Freigabe des Gebäudes, erfolgte die technische Ortsbesichtigung, bei der alle sicherheitsrelevanten Orte der Location, die Zuwegung zum Dach, die Wege für Materialtransport und Teilnehmer sowie der technische Aufbau vor Ort beurteilt werden. Es hieß also Zollstock und Bleistift raus und ja nicht in Richtung der USA fotografieren.
Auf Grundlage der Besichtigungs-Ergebnisse war der nächste Schritt die Veranstaltungs-Anzeige beim Wiener Magistrat. Leider ist die Antragstellung in Österreich um einiges aufwendiger als in Deutschland und somit fand sich unser technischer Leiter Torsten, nach zahllosen Mails und Telefonaten, einige Wochen später mit 7 Personen aller möglichen Ämter Wiens, zur mündlichen Verhandlung wieder im 34. Stock des IZD-Towers. Lange Verhandlung – kurzer Sinn, die Unterschrift des Magistrats stand unter der Anzeige.
Im nächsten Schritt wurden Layher-Gerüstteile für die Abseilstation, hunderte Meter orange Statik-Seile und einiges Material mehr gekauft, während das Ingenieurbüro Richter, welches schon unsere Bungee-Rampe am Donauturm abgenommen und jährlich geprüft hatte, die Statik der Abseilstation rechnete (professionelle Partner sind einfach unbezahlbar).
Am Ende der Vorbereitungs- und Planungsphase sahen wir der höchsten je für Endkunden betrieben House Running-Anlage in der Geschichte der Bungee.de mit Vorfreude und Spannung entgegen – wir waren heiß.
Das Event
Hotel gebucht und Transporter beladen…auf nach Wien. Nach der Ankunft am IZD-Tower (das Gebäude sieht einfach von unten schon unfassbar hoch aus) kam zunächst einmal der eher unangenehme Teil, nämlich der Materialtransport aufs Dach und der Aufbau des Gerüstes auf der Fassaden-Befahranlage. Nachdem alles stand und der Statiker die Anlage für das Event freigegeben hatte, gab es den ersten Testlauf durchs Team – WOW, das ist krass hoch!!! Somit war alles angerichtet, der Wetterbericht versprach Sonne und wenig Wind – nur noch einmal schlafen.
Pünktlich um 09.00 Uhr steckten wir am folgenden Tag die ersten Teilnehmer des Recruitings in die House Running-Gurte und begleiteten sie aufs Dach. Die einhellige Meinung der Runner vor dem Lauf: super geniale Aussicht über Wien, aber statt 137 m hätten es auch 37 m getan. Nach dem Lauf standen aber alle überglücklich am Boden und werden noch ihren Enkeln von diesem Tag erzählen.
52 Teilnehmer haben ihre Angst überwunden und für die 2 Abbrecher fand sich schnell Ersatz, sodass am Tagesende insgesamt 54 Menschen ein absolut unvergessliches Erlebnis hatten. Wer davon einen Job erhascht hat, entzieht sich unserer Kenntnis, aber sie hätten ihn aus unserer Sicht alle verdient. Nach den letzten Runnern, welche ihren Lauf während eines grandiosen Sonnenuntergangs genießen durften, baute das Team die Anlage noch zurück und verstaute alles im Transporter. Teilnehmer happy, der Kunde EY happy und das Team happy, wenn auch mit schmerzenden Armen.
Nach dem Run ist vor dem Run
Nach der Rückreise aus Wien, mussten natürlich noch das Gerüst-Material verstaut, sämtliches Kletter-Equipment geprüft und alle Abrechnungen etc. erledigt werden. Das ist zusammen mit der umfassenden Vorbereitung und Planung eines solchen Events, der Teil, den Kunde und Teilnehmer nicht mitbekommen, der aber ein solches, für die Teilnehmer unvergessliches Erlebnis, erst ermöglicht. Dafür stehen wir jeden Tag auf.
Ein großes Dankschön an unseren Auftraggeber Ernst & Young für die Anfrage und die Unterstützung bei Planung und Durchführung. Danke auch an alle Partner in Wien, die konstruktiv zur Umsetzung beigetragen haben. Hut ab an alle Teilnehmer – das war eine harte Nummer. Und nicht zuletzt ein Riesenlob an unser Team, das geschleppt und alle House Runner sicher abgeseilt hat. Ohne euch würde es nicht gehen.
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